FAQ: Frequently Asked Questions

Jugend Forscht Symbolbild
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Auf dem PerspektivTag Jugend Forscht diskutierten Teilnehmer*innen mit Vertreter*innen der Forschungsnetzwerke Energie. Die gestellten Fragen und Antworten stellen wir hier als "Frequently Asked Questions" bereit.

Das heutige Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat im Jahr 2014 die Forschungsnetzwerke Energie im Rahmen des Energieforschungsprogramms gegründet. Seit der Gründung des ersten Forschungsnetzwerks "Gebäude und Quartiere" (heute "Energiewendebauen") sind acht weitere Netzwerke in der Familie der Forschungsnetzwerke Energie hinzugekommen. Zuletzt das Forschungsnetzwerk Wasserstoff, das im September 2020 seinen Auftakt hatte.

Bei den Forschungsnetzwerken Energie handelt es sich um ein offenes Forum, in dem sich Expertinnen und Experten aus Forschung und Unternehmen zu den unterschiedlichen Themengebieten der Innovation in der Energiebranche austauschen und vernetzen können. Die Forschungsnetzwerke Energie sind vom BMWK gefördert, agieren aber mitgliedergetrieben und sind größtenteils selbstorganisiert. Über die Passwort-geschützte Intranetplattform können sich die Mitglieder austauschen, vernetzen und Informationen mit den anderen Netzwerken teilen.

Derzeit gibt es neun Forschungsnetzwerke mit insgesamt rund 4900 Mitgliedern: Erneuerbare Energien, Energiewendebauen, Start-ups, Wasserstoff, Bioenergie, Systemanalyse, Stromnetze, Industrie und Gewerbe sowie flexible Energieumwandlung. Jedes Netzwerk ist in Arbeitsgruppen bzw. Cluster unterteilt, die sich mit einem spezifischen Bereich des jeweiligen Forschungsschwerpunkts beschäftigen. Die Ergebnisse der einzelnen Arbeitsgruppen werden auf den regelmäßig stattfindenden Netzwerktreffen vorgestellt und diskutiert. Jährlich findet ein Austausch im Rahmen der Energiewende-Plattform Forschung und Innovation im BMWK statt.

Bei der organisatorischen und fachlichen Betreuung der Forschungsnetzwerke erhält das BMWK darüber hinaus Unterstützung durch die Koordinatorinnen und Koordinatoren der Forschungsnetzwerke. Jedem Netzwerk ist dafür ein Ansprechpartner zugeteilt, der für die inhaltliche und organisatorische Betreuung des Netzwerks zuständig ist. Darüber hinaus wurde 2016 die Geschäftsstelle der Forschungsnetzwerke als zentrale Anlaufstelle eingeführt. Die Geschäftsstelle ist zuständig für alle netzwerkübergreifenden Aspekte sowie für die strategische Weiterentwicklung der Forschungsnetzwerke. 

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich mit Forschungsfragen rund um die Energiewende und den damit verbundenen gesellschaftlichen Herausforderungen beschäftigen, sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Unternehmen, Instituten und Verbänden können Mitglied werden. Da die Forschungsnetzwerke ein möglichst breites Spektrum an Ideen für die Energiewende abbilden wollen, sind insbesondere auch BerufseinsteigerInnen und AbsolventInnen willkommen. Derzeit haben die neun Netzwerke insgesamt rund 4900 Mitglieder, Tendenz steigend.

Die Forschungsnetzwerke Energie ermöglichen die Vernetzung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit Akteurinnen und Akteuren aus Unternehmen sowie Vertretern von Organisationen und Verbänden. So können potenzielle Antragsteller zum Beispiel passende Projektpartner finden und ihr Wissen und ihre Fortschritte mit anderen Forschungsgruppen teilen. Zudem bieten die jeweiligen Netzwerke regelmäßig Workshops zur Weiterbildung in den Forschungsschwerpunkten sowie bezüglich nützlicher Tools und Methoden an. Darüber hinaus werden Mitglieder der Forschungsnetzwerke an strategischen Prozessen der Energieforschungspolitik direkt beteiligt wie zum Beispiel Förderaufrufe oder bei der Erstellung von Forschungsprogrammen.

Die Forschungsnetzwerke Energie sind ein offenes Expertenforum, bei der sich alle Expertinnen und Experten frei beteiligen können. Es gibt daher keine direkten Einstiegsmöglichkeiten bei den Forschungsnetzwerken und bisher auch keine zentrale Plattform für Stellenausschreibungen. Allerdings bieten die Forschungsnetzwerke Energie eine Plattform, auf der sich die Mitglieder untereinander vernetzen und in Austausch treten können.

Für Stellensuchende kann die Plattform EnArgus jedoch eine gute erste Orientierung liefern. Das Portal gibt eine Übersicht über alle laufenden und abgeschlossenen Projekte der Energieforschung in Deutschland. Über die Suchfunktion lassen sich die Projekte thematisch oder regional filtern, sodass ein guter Überblick über innovationsaffine Unternehmen, die sich mit einem bestimmten Themengebiet befassen, gewonnen werden kann.

Die Forschungsnetzwerke dienen dem BMWK als wichtiges Beratungsgremium in Fragen zur Energieforschungspolitik. Sie fungieren als Impulsgeber für Förderstrategien und sorgen für einen beschleunigten Wissenstransfer in die Politik. Dafür steht jedem Forschungsnetzwerk ein thematisch spezialisierter Experte im BMWK gegenüber, der die organisatorischen und fachlichen Aspekte des Netzwerks koordiniert.

Darüber hinaus ist jedem Forschungsnetzwerk ein Ministerialbeirat zugeordnet. Dieser ist ein Zusammenschluss verschiedener Ministerialvertreter und tauscht sich in regelmäßig in Sitzungen mit Vertretern des jeweiligen Netzwerks zum betreffenden Förderbereich, Hemmnissen beim Praxistransfer sowie über Potenziale und Auswirkungen neuer Technologien aus. Die Geschäftsstelle und das Team der Koordinatorinnen und Koordinatoren der Forschungsnetzwerke unterstützen bei der Organisation und der thematischen Abstimmung.

Rund 1,22 Milliarden Euro hat die Bundesregierung im Jahr 2020 für Forschung, Entwicklung und Demonstration von innovativen Energie- und Effizienztechnologien bereitgestellt. Über die Hälfte dieses Fördervolumens wurden dabei vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgewendet. 4474 Projekten konnten damit unterstützt werden, 1192 Projekte davon wurden 2020 neu bewilligt.  (Mehr zu den Zahlen findet sich auf dem Portal energieforschung.de.)

Um Fördergelder des Bundes zu erhalten, können Unternehmen und Forschungseinrichtungen sich im Rahmen laufender Förderbekanntmachungen oder aktuelle Förderaufrufe bewerben. Seit September 2018 können sich Interessierte im Rahmen der Förderbekanntmachung Angewandte nichtnukleare Forschungsförderung im 7. Energieforschungsprogramm "Innovationen für die Energiewende" um Forschungsmittel bewerben. Hier können selbstverständlich auch außerhalb spezifischer Förderaufrufe jederzeit Projektskizzen für die jeweiligen Förderschwerpunkte eingereicht werden.

Um zu entscheiden, welche der eingegangenen Projekte eine Förderung erhalten, beauftragen viele Ministerien Projektträger oder nachgeordnete Behörden, die die eingegangenen Förderanträge fachlich bewerten und Förderentscheidungen vorbereiten. Diese Institutionen sind dabei zur Wettbewerbsneutralität verpflichtet. Zudem übernehmen die Projektträger die Beratung der Antragsteller zu fachlichen oder administrativen Fragen sowie die Begleitung der laufenden Projekte.

Weitere Informationen zur Antragstellung finden Sie auf energieforschung.de.

Das BMWK fördert im Rahmen des 7. Energieforschungsprogramms insbesondere jene Projekte im Bereich der Kernergie, die sich mit der Reaktorsicherheitsforschung befassen. Ziel ist, durch Forschung und Entwicklung zu einem möglichst hohen Sicherheitsniveau von Kernkraftwerken (KKW) im In- und Ausland beizutragen und die Kompetenz- und Nachwuchsentwicklung für die nukleare Sicherheit in Deutschland zu befördern. Hier stehen hauptsächlich internationale Forschungskooperationen im Fokus, bei denen deutsche Projektpartner beteiligt sind. Zudem fördert das BMWK Projekte im Bereich der Entsorgungs- und Endlagerforschung.  

Der Empfehlungen der Ethikkommission "Sichere Energieversorgung" folgend ist die Energiewende als Gemeinschaftswerk für die Zukunft angelegt. Die angewandte Energieforschung des BMWK verfolgt das Ziel, eine nachhaltige und klimaneutrale Energieversorgung vorzubereiten. Dabei wird im Sinne der gesamtgesellschaftlichen Risikovorsorge ein sehr breites Spektrum an Forschungsansätzen gefördert. Neben technologischen werden auch Forschungsvorhaben zu gesellschaftlichen Belangen und Aspekte der Energiewende unterstützt. Im Bereich Systemanalyse beispielsweise werden Forschungsvorhaben gefördert, die sich mit systemischen Fragen im Kontext der Energiewende auseinandersetzen und Wechselwirkungen sowie sozioökonomische Faktoren erforschen. Dazu gehört unter anderem, verschiedene Handlungsoptionen gegenüberzustellen, zu vergleichen und zu bewerten. Projekte aus dem Forschungsbereich Energiewende und Gesellschaft untersuchen darüber hinaus entscheidende Faktoren wie zum Beispiel gesellschaftliche Akzeptanz von Maßnahmen, Bürgerbeteiligung und die Auswirkungen von Konsum- und Nutzerverhalten.

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