Glossar zur angewandten Energieforschung
Das Glossar erklärt Fachbegriffe aus allen Themenbereichen, die die Portalwelt zur angewandten Energieforschung behandelt. Zu den Fachportalen, die auf die Beiträge des Glossars verweisen, gehören energiesystem-forschung.de, energiewendebauen.de, forschungsnetzwerke-energie.de, industrie-energieforschung.de und strom-forschung.de.
Tiefengeothermie
In Deutschland und in vielen anderen Ländern wurde die Grenze zwischen oberflächennaher und tiefer Geothermie (Tiefengeothermie) auf 400 m festgelegt.In letzter Zeit wird versucht, zusätzlich eine 'mitteltiefe’ Geothermie einzuführen. Diese würde dann einen Tiefenbereich von etwa 400 - 2.000 m umfassen. In diesen Tiefen sind die Temperaturen in der Regel für die meisten Anwendungen noch nicht ausreichend, um ohne Wärmepumpen genutzt zu werden. Im Gegenzug ist zu erkennen, dass erst die Entwicklung von "Hochtemperaturwärmepumpen", also von Wärmepumpen die Temperaturen auch oberhalb von 50 °C im Eingang verarbeiten können, diesen Zweig der Geothermie für den Wärmemarkt erschließt.
Wegen der im Vergleich zur oberflächennahen Geothermie höheren Temperaturen kann die Tiefengeothermie nicht nur im Wärmemarkt (Wärme und Kälte, direct uses), sondern auch zur Stromerzeugung genutzt werden. Die Grenze wird bei etwa 115 °C liegen. Bei der Wärmeerzeugung aus Tiefengeothermie sind hier dann in der Regel keine Wärmepumpen notwendig. Wegen der meist größeren Leistung (oft mehr als 30 MWth), eignen sich Anlagen der Tiefengeothermie, insbesondere als Wärmequelle für Wärmenetze (Quartierslösungen, district heating).
Im direkten Zusammenhang stehende Begriffe:
• Abteufen
• Geothermie
• Oberflächennahe Geothermie
• Mitteltiefe Geothermie
Quelle: Bundesverband Geothermie e.V.: Lexikon, Tiefengeothermie