Glossar zur angewandten Energieforschung
Das Glossar erklärt Fachbegriffe aus allen Themenbereichen, die die Portalwelt zur angewandten Energieforschung behandelt. Zu den Fachportalen, die auf die Beiträge des Glossars verweisen, gehören energiesystem-forschung.de, energiewendebauen.de, forschungsnetzwerke-energie.de, industrie-energieforschung.de und strom-forschung.de.
Mieterstrom
Unter Mieterstrom wird die elektrische Energie verstanden, die in dezentralen Erzeugungsanlagen erzeugt sowie direkt vor Ort und ohne Durchleitung durch ein öffentliches Netz durch die Letztverbraucher verbraucht wird.Als Letztverbraucher können Mieter bzw. Wohnungseigentümer in größeren Wohngebäuden oder Mieter in gewerblich genutzten Mehrparteienobjekten agieren. Dezentrale Stromerzeugungsanlagen sind beispielsweise Photovoltaikanlagen, Blockheizkraftwerke, Biomasseanlagen oder kleine Windkraftanlagen. Die Stromerzeugungsanlagen befinden sich dabei in beziehungsweise auf dem Gebäude, in dem der jeweilige Mieter wohnt, oder zumindest in räumlicher Nähe, sodass ein räumlicher Zusammenhang zwischen den Stromerzeugungsanlagen und dem Letztverbraucher besteht. Das Wesentliche bei Mieterstrom ist, dass der dezentral erzeugte Strom von einem Lieferanten (der auch Betreiber sein kann) an Dritte, also die Mieter vor Ort, geliefert wird. 1)
Mieterstrom-Modelle werden bereits seit einigen Jahren praktiziert. Es gibt sie in verschiedenen Varianten mit und ohne EEG-Förderung in Form des Mieterstromzuschlags und zusätzlicher Einspeisevergütung (oder Marktprämie) für die Überschusseinspeisung ins Netz. Gemeinsam ist den Vermarktungsmodellen unter anderem auch, dass auf den innerhalb der Kundenanlage erzeugten, gelieferten und verbrauchten Mieterstrom keine Netzentgelte, Umlagen und Konzessionsabgaben anfallen. 2)
Quellen: 1) Modul 2 Gebäude, Wissenschaftliche Begleitforschung Energiewendebauen in Anlehnung an Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften: Leitfaden zum Mieterstrom [91] und BNetzA: Solaranlagen auf Mehrparteiengebäuden
2) BNetzA: Solaranlagen auf Mehrparteiengebäuden