Dialog des Forschungsnetzwerks Erneuerbare Energien – Windenergie
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21.06.2023 | Erneuerbare Energien

Puls-Check der Windenergie-Community

Welche Forschungsfragen für die Zukunft zielführend sind, haben rund 60 Teilnehmende beim offenen Dialog des Forschungsnetzwerks Erneuerbare Energien – Windenergie Anfang Juni in Hannover diskutiert.

Eines der Ziele der Veranstaltung war es, einen Input der Fachcommunity zur zukünftigen Förderbekanntmachung im Bereich Windenergie zu erhalten. Timo Haase, Fachreferent für Projektförderung im Bereich Energieforschung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), gab in seinem Impulsvortrag einen ersten Ausblick auf das geplante 8. Energieforschungsprogramm. Von den darin formulierten Missionen sei die Mission zum Thema Strom die relevanteste für die anwesenden Forscherinnen und Forscher, so Haase. Die zu erarbeitende Förderbekanntmachung, die auf dem neuen Energieforschungsprogramm aufbauen soll, werde auch den Forschungsbedarf der Community aufgreifen. Dafür sei der Puls-Check im offenen Dialog des Präsenztreffens eine wichtige Basis.

Die grundlegende Idee der Veranstaltung – der offene Dialog – wurde durch ein interaktives Programm mit Workshop-Charakter und die für den intensiven Austausch vorgesehenen Pausen umgesetzt. Nach Jahren ohne ein Treffen in Präsenz empfanden die Teilnehmenden das nach eigenen Angaben als sehr gewinnbringend. „Viele wichtige Infos ausgetauscht und erhalten“, kommentiert etwa jemand in der abschließenden Umfrage zur Veranstaltung. „Eine informative Veranstaltung, welche weitere Erwartungen (zum Beispiel Networking, tolle Diskussionen) durchaus erfüllt hat!“, so ein anderer Teilnehmer.

Themenvielfalt aus allen Forschungsbereichen

Die identifizierten Forschungsthemen waren vielfältig: Wie bisher möchten sich die Forschenden in ihren Projekten weiterhin thematisch breit aufstellen. Bei den Workshops hatten zunächst kleinere Gruppen die aus ihrer Sicht relevanten Themen pro Fachgebiet zusammengestellt. Im Anschluss konnten alle Anwesenden diese mit Punkten bewerten. Folgende Themen haben dabei am besten abgeschnitten: Aus dem Forschungsbereich Physikalische Faktoren haben die Expertinnen und Experten insbesondere die Beschreibung der Umgebung, also Wind, Welle und Boden, hoch gewichtet. Beim Betrieb der Windenergieanlagen wählten sie besonders oft den Aspekt Lebensdauer sowie die Regelung beziehungsweise Steuerung der Anlagen als relevantes Forschungsthema. Im Bereich Anlagentechnik wurden die Kosten in Bezug auf CAPEX, also für benötigte Investitionen, als relevantes Forschungsthema am stärksten gewichtet. Daneben erhielten das Thema Anlagendesign sowie die großen Komponenten, wie zum Beispiel Rotorblätter (oder alternative Konzepte wie Kites), besonders viele Bewertungspunkte der Teilnehmenden. Im Bereich Akzeptanz und Begleitforschung war es insbesondere die Wirkung auf Umwelt und Gesellschaft, die mit Abstand als relevantestes Forschungsthema hervorgehoben wurde. Diese Wertung ist weder abschließend noch repräsentativ, sie gibt aber eine erste Orientierung über die Prioritäten in der Community.

Rund ein Drittel der anwesenden Forscherinnen und Forscher kamen aus dem Industriebereich und Verbänden, die restlichen aus Forschungsinstituten und Universitäten. Daneben waren Vertreterinnen und Vertreter von vier Erstausrüstungsherstellern, kurz OEMs, vertreten. Zurzeit werden in Deutschland – mit Ausnahme der Rotorblätter – Windenergieanlagen noch durch hiesige Unternehmen hergestellt. Viele Arbeiten werden allerdings bereits ins Ausland verlagert. Die qualitativ hochwertige Forschungsinfrastruktur in Deutschland wird generell als Standortvorteil gesehen und muss aus Sicht der Anwesenden erhalten werden. (mb)

Kontakt

Dr. Thomas Simons

Projektträger Jülich
Telefon: +49 2461 61-96814
E-Mail: t.simons@fz-juelich.de

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