Fernwärmeleitungen in der Stadt
(Bild: focus finder - stock.adobe.com)
27.09.2019 | Energiewendebauen, Stromnetze, Systemanalyse

Neuer Leitfaden für Planung von Energienetzen

Manche Energieversorger denken bereits über die Energienetze der Zukunft nach. Helfen kann dabei nun ein Leitfaden des Forschungsprojekts HYPV, der Anhand von drei Städten eine große CO2-Reduzierung mit Fernwärme, Strom oder Gas modelliert.

Versorger und Politiker stehen vor der Aufgabe, die Emissionen drastisch zu senken. Während der Weg bei Strom und Mobilität vorgezeichnet scheint, hat sich auf dem Wärmemarkt noch kein klimafreundliches Modell alleine durchgesetzt.

Das wird wohl auch nicht passieren, prognostizieren Forscher im Projekt HYPV. Ein "Hybrides Planungsverfahren zur energieeffizienten Wärme- und Stromversorgung von städtischen Verteilnetzen" kann unterschiedliche Wege zur CO2-armen Stadt aufzeigen.

Nun ist der dazugehörige Leitfaden zur strategischen Planung von städtischen Energienetzen erschienen. Welche Kombination dezentraler Gebäudetechnologien, Strom-, Fernwärme- und Gasnetzen, Kraftwerken, Strom- und Gaserzeugungsanlagen ist nötig, um vorgegebene CO2-Ziele zu erreichen? Und das bei möglichst niedrigen gesamtwirtschaftlichen Kosten? Diese Fragen sollen sich nach der Lektüre idealerweise nicht mehr stellen.

Leitfaden für Energieexperten

In den untersuchten Orten waren Einsparungen von rund 80 Prozent CO2 möglich – bei nur zwei Prozent höheren Kosten. Ob es sich bei den idealen Energiequellen um Photovoltaik, Solarthermie, Blockheizkraftwerke, Wärmepumpen oder Fernwärme handelt, hängt allerdings stark von der jeweiligen Stadt ab.

Beteiligt waren Forscher von Universität Konstanz und Hochschule Konstanz unter der Federführung des Düsseldorfer Rechenzentrums für Versorgungsnetze Wehr – ebenfalls Mitglied in den Forschungsnetzwerken Energie.

Den Leitfaden, eine Vorstellung des Projekts und Anmerkungen von RZVN-Geschäftsführer Dr. Piet Hensel finden Sie auf unserem Fachportal Energiewendebauen.

Die Planungs- und Optimierungsmethoden des HYPV-Leitfadens liefern kostenoptimierte Vorschläge für die zukünftige Wärme- und Stromerzeugung in städtischen Versorgungsgebieten mit den zugehörigen Ausbauoptionen und Belastungen der Strom-, Gas- und Wärmenetze. Das macht sie zur Grundlage für eine darauf aufbauende, detaillierte und straßengenaue Zielnetzplanung der Netze.

Zum Leitfaden.

Bioenergie
Energiewendebauen
Erneuerbare Energien
Flexible Energieumwandlung
Industrie und Gewerbe
Start-ups
Stromnetze
Systemanalyse
Wasserstoff