Illustration der Kurzvorträge: Diese zeigt, dass in den vorgestellten Projekten eine Vielfalt an Inhalten rund um das Thema Monitoring-Daten bearbeitet wird.
©Monitoringforum, Graphic Recording erstellt von Jana Kottmeier
16.11.2021 | Energiewendebauen

Monitoring-Forum – Vernetzung von über 70 Forschungsprojekten

Anfang Oktober fand das erste Monitoring-Forum der neuen wissenschaftlichen Begleitforschung Energiewendebauen statt. Diese Veranstaltung dient dem fachlichen Austausch und der Vernetzung der Akteure aus Demonstrations- und Monitoring-Projekten der Forschungsinitiative Energiewendebauen.

Insgesamt nahmen Expertinnen und Experten aus rund 70 Projekten an der halbtägigen Online-Veranstaltung teil. Im ersten Teil der Veranstaltung stellte Herr Stephen Bosch (Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie DGS/Landesverband Berlin Brandenburg) vom Team der Begleitforschung den aktuellen Stand der Monitoring-Datenbank vor. Diese soll den Forschenden einen einfachen Zugang zu hoch-qualitativen Messdaten anderer Vorhaben ermöglichen und damit den Austausch von und Zugriff auf Messdaten für eigene Untersuchungen erleichtern. Neben den Zielen der Neuentwicklung der Monitoring-Datenbank ging Herr Bosch dabei auf das Datenbank-Konzept sowie den Fahrplan für die technische Umsetzung ein.

Am Ende seines Beitrags bat er die Teilnehmenden, an den Testdurchläufen des Datenbank-Prototyps teilzunehmen. In dieser frühen Testphase bestehe für die Projekte die Möglichkeit, die Monitoring-Datenbank mitzugestalten. (Siehe Box rechts.)

Im zweiten Teil der Veranstaltung stand die Vernetzung der Projekte im Vordergrund. Hierzu gab es insgesamt 24 Kurzbeiträge. Die Vortragenden haben ihr eigenes Forschungsvorhaben sowie ihre aktuellen Herausforderungen bei der Umsetzung des Monitorings vorgestellt. 

Illustration der Kurzvorträge: Diese zeigt, dass in den vorgestellten Projekten eine Vielfalt an Inhalten rund um das Thema Monitoring-Daten bearbeitet wird.

Die Vorträge zeigten, dass in den vorgestellten Projekten eine Vielfalt an Inhalten rund um das Thema Monitoring-Daten bearbeitet wird. Dennoch kommt es zu Überschneidungen zwischen den einzelnen Projekten. Dies bietet die Möglichkeit zum Austausch und zur gegenseitigen Unterstützung. Insbesondere der Datenschutz und die Datensicherheit, die Datenaufbereitung inklusive der Plausibilisierung sowie die Visualisierung und Auswertung der Messdaten sind gemeinsame Themen, die fast in allen Monitoring-Projekten eine zentrale Rolle spielen.

Zur Vertiefung einzelner Themen gab es im Anschluss an die Kurzbeiträge die Möglichkeit, sich in sechs parallelen Sessions untereinander auszutauschen.

In der Themengruppe Hardware und Sensoren ging es um die Anforderungen (Genauigkeit, Messbereich sowie Abtastfrequenz) an die Messkette. Die Anforderungen sind je nach Einsatzzweck und Anwendungsfall sehr unterschiedlich und werden durch die verbaute Hardware nicht immer abgedeckt. Hier gilt es, einen Konsens zu finden, damit die passende Hardware bereits am Anfang eines Monitorings zur Verfügung steht und nicht aufwendig nachgerüstet werden muss.

In der Gruppe zum Thema MetricX, MoniSoft & Co sammelten die Teilnehmenden die Anforderungen an die für das Monitoring verwendete Software und diskutierten die Vorteile unterschiedlicher Softwarelösungen. Die Diskussion zeigte, dass die meisten Monitoring-Projekte viel Zeit darauf verwenden, eigene, für sich passende Lösungen (zumeist webbasiert) zu entwickeln, die aber in der Regel nicht über die Projektlaufzeit hinaus genutzt werden. Dies liegt unter anderem daran, dass der technische Support von Server und Software nicht gewährleistet werden kann. Da die meisten Projekte ähnliche Anforderungen an die Monitoring-Software haben, stellte sich am Ende die Frage, inwiefern bewährte Software-Lösungen, wie MetricX, für andere Monitoring-Projekte zugänglich gemacht werden könnten und welche Voraussetzungen (z.B. lizenzseitig) hierfür erfüllt sein müssten.

Die Themengruppe Gegenseitiger Austausch zu Herausforderungen schuf einen Raum, in dem sich die Teilnehmenden über Herausforderungen und Unterstützungsbedarfe in ihren Projekten austauschen konnten. Die Teilnehmenden stellten heraus, dass eine stärkere Vernetzung der Projekte untereinander wünschenswert ist, um mehr über die gesammelten Erfahrungen zu sprechen.

In der Gruppe zum Datenschutz und Monitoring diskutierten die Expertinnen und Experten nach einer kurzen Einleitung in das Thema schwerpunktmäßig Fragen zum Personenbezug sowie zu datenschutzrechtlichen Einwilligungen. Großes Interesse bekundeten die Teilnehmenden an datenschutzspezifischen Zertifizierungen und der damit verbundenen Möglichkeit, der Komplexität und Abstraktheit datenschutzrechtlicher Bestimmungen entgegenzuwirken.

Zudem wurde in zwei weiteren Sessions die Themen Digitaler Zwilling und Echtzeit-Nachweis im Zusammenhang mit Monitoring diskutiert.

Das gewählte Format mit den kurzen, fokussierten Projektvorstellungen sowie der anschließenden Möglichkeit zur Vertiefung einzelner Themen wurde von den Teilnehmenden mehrheitlich als positiv empfunden. Es war für diese hilfreich, um die anderen Projekte kennenzulernen und einen Überblick über die verschiedenen Inhalte, aber auch über die Herausforderungen, mit denen sich die einzelnen Projekte beschäftigen, zu bekommen. Besonders die Vernetzungsmöglichkeiten wurden von den Teilnehmenden als positives Element hervorgehoben.

Dass auch andere Projekte vor ähnlichen Herausforderungen und Problemen stehen, gleichzeitig aber auch erfolgreiche Lösungen vorgestellt worden sind, sowie die Dynamik und der herrschende Optimismus bei den Teilnehmenden wirkte sich laut Aussagen der Expertinnen und Experten motivierend auf die eigene Arbeit aus.

Das nächste Monitoring-Forum findet voraussichtlich im Frühjahr 2022 statt.

Teilnahme

Sind Sie Wissenschaftlerin oder Wissenschaftler der Forschungsinitiative Energiewendebauen und haben Interesse, am Testdurchlauf der Monitoring-Datenbank teilzunehmen, wenden Sie sich bitte an:
Stephen Bosch, .

Haben Sie Fragen und Anregungen zum nächsten Monitoring-Forum im Frühjahr 2022, dann wenden Sie sich bitte an:
Florian Noll, .

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