Größere Anlagen sind im Trend: Sowohl international wie auch in Deutschland wächst ihr Marktanteil, während Solarthermie insgesamt international etwas weniger gefragt ist (-6 %), insbesondere durch den Rückgang im weltweit größten Solarthermiemarkt in China.
Anders sieht es in unserem Nachbarland Dänemark aus, wo der Markt stark wächst (+170 %). Auch in Deutschland boomt der Markt nach schwierigen Jahren durch die besseren Förderbedingungen seit Januar 2020. Im vergangenen Jahr waren nur 0,51 Millionen Quadratmeter hinzugekommen, insgesamt sind in Deutschland damit 21 Millionen Quadratmeter in circa 2,4 Mio. Anlagen installiert (April 2020; BSW-solar).
In Wärmenetzen sind im vergangenen Jahr Projekte mit 26 Megawatt (MW) Leistung gestartet. Das Forschungsinstitut Solites hat eine Übersichtskarte mit insgesamt 38 Projekten (entsprechend 53 MWth) erstellt. Das Verbundvorhaben "Solnet 4.0" läuft noch bis September 2020. Die derzeit größte Anlage steht in Ludwigsburg Kornwestheim mit 10,4 MW. Im Bereich industrieller Anwendungen sind im vergangenen Jahr 20 Projekte mit 1,8 MW gestartet, insgesamt gibt es rund 300 Anlagen. Im Vorhaben "Besopro" der Universität Kassel werden einige der größten Prozesswärmeanlagen wissenschaftlich begleitet.
Erfolgreiche internationale Solarthermie-Forschungskooperation
Deutschland gehört neben Österreich, Schweiz und Frankreich zu den aktivsten Ländern im Solar Heating and Cooling Programme, welches 1970 als eines der ersten internationalen Forschungskooperationen unter dem Dach der IEA gegründet wurde.
Von aktuell acht laufenden Tasks stellt Deutschland zwei Operating Agents sowie zahlreiche Subtaskleitungen. Auf der letzten Koordinierungssitzung wurde der Start des neuen Tasks Solar Cooling for the Sunbelt Regions unter deutscher Leitung beschlossen. Zwei weitere Tasks sind in Vorbereitung mit deutscher Federführung:
- Solar Energy Buildings Integrated solar energy supply concepts for climate neutral buildings and districts fort he city oft he future
- Quality Assurance 4.0.: Digitalization and New Markets
Task 59 "Deep Renovation of Historical Buildings Towards Lowest Possible Energy Demand and CO2 Emissions" unter der Leitung von Alexandra Troi (EURAC Italien) läuft aktuell im letzten Jahr. Ziel der Task ist, das große Gebäudepotenzial historischer und "klassischer" Altbau-Gebäude zur Ertüchtigung als Niedrigenergiegebäude zu erschließen und eine Reduktion des Energieverbrauchs um den Faktor 4 zu erreichen.
Das Abschlusstreffen soll in Verbindung mit einer Konferenz in Bozen vom 14. bis 16. April 2021 stattfinden. Aktuell läuft ein Call for abstracts.
Für Fragen zur Mitarbeit im SHC-Programm wenden Sie sich an das Mitglied der Steuerungsgruppe Kerstin Krüger unter k.krueger@fz-juelich.de.
Ein Webinar "Solar Heating and Cooling Market and Industry" zur Vorstellung des Berichtes findet am 24. Juni 2020 statt (2.00 -3.30 GMT/UTC). Anmelden können sich Interessierte auf der Seite der IEA-SHC. Den Bericht selbst finden Sie hier.