
Stellungnahme: Wasserstoff aus und mit Biomasse
Mitglieder des Forschungsnetzwerks Bioenergie haben erörtert, wie Biomasse und Bioenergie zu den Zielen der nationalen und der europäischen Wasserstoffstrategie beitragen können. Die Expertinnen und Experten haben dazu Anfang Juni eine Stellungnahme veröffentlicht.
Darin stellen sie aussichtsreiche Technologie- und Anwendungsfelder vor und zeigen Forschungsbedarfe sowie Handlungsempfehlungen für die zukünftige Förderpolitik auf. „Da erneuerbarer Strom begrenzt ist und die Wasserstoffproduktion auf Basis von Elektrolyse vor zahlreichen Herausforderungen steht, kann Biomasse (…) eine unterstützende Funktion einnehmen“, heißt es in der Stellungnahme.
Demnach kann erneuerbarer Wasserstoff aus Biomasse gewonnen werden, beispielsweise mithilfe von Mikroorganismen im Rahmen der dunklen Fermentation. Den größten Mehrwert sehen die Autorinnen und Autoren aber darin, per Elektrolyse erzeugten grünen Wasserstoff mit Bioenergie-Verfahren zu kombinieren, um erneuerbare Kohlenwasserstoffe herzustellen. Diese könnten unter anderem von der chemischen Industrie oder zur Produktion von synthetischen Kraftstoffen genutzt werden.
In der Stellungnahme wird auch thematisiert, inwiefern das Energiesystem durch die Kombination von grünem Wasserstoff und Bioenergie effizienter gestaltet werden kann. Ein Beispiel hierfür ist, die Abwärme der Elektrolyse als Prozessenergie in Bioenergieanlagen zu nutzen.
Bioenergie als Baustein der Energiewende
Etwa 50 Mitglieder des Forschungsnetzwerks haben an der Stellungnahme mitgewirkt. Sie haben das Dokument im Rahmen eines Konsultationsprozesses von Anfang März bis Ende Mai 2021 verfasst. Das Forschungsnetzwerk Bioenergie wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert.
Im Kontext der Energiewende fällt der Bioenergie eine Schlüsselrolle zu: Aufgrund ihrer guten Speicherbarkeit ist sie unabhängig von Witterungsbedingungen sowie Tages- und Jahreszeiten. Aus Biomasse können zudem vielfältige Energieträger gewonnen werden, um sie in den Bereichen Strom, Verkehr, Wärme/Kälte zu nutzen und somit die Sektorkopplung zu unterstützen.
Forschungsnetzwerk Bioenergie
Kontakt
Lena Panning
Projektträger Jülich
l.panning@fz-juelich.de