In einem Raum sitzen Jugendliche und Fachleute an Tischen und diskutieren.
© BTU, Sascha Thor
04.10.2023 | Wasserstoff

Wasserstoff-Fachleute von morgen: Jugend forscht trifft Forschende

Wie entsteht eine grüne Wasserstoffwirtschaft? Wo liegen die Schwerpunkte in Forschung und Entwicklung? Und was muss ich tun, um Fuß in der Branche zu fassen? Diese Fragen konnten Jugendliche während des PerspektivForums von Jugend forscht mit Fachleuten klären. Das BMWK fördert das Format.

Der Wunsch, eine Veranstaltung zum Thema Wasserstoff zu machen, kam von den Jugend-forscht-Alumni selbst. 40 von Ihnen hatten vom 11. bis 13. September die Möglichkeit, sich in Workshops und Führungen mit renommierten Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und dem Forschungsnetzwerk Wasserstoff zu vernetzen. „Der Austausch sowohl unter den Alumni als auch mit den Professoren war ein tolles Erlebnis“, sagt Teilnehmerin Nike Remde. Die 18-Jährige hat zusammen mit einer Mitschülerin den Jugend forscht Bundeswettbewerb 2023 im Fachgebiet Chemie 2023 gewonnen.

Das Perspektivforum fand an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) statt. Wasserstoff-Experte Prof. Dr. Lars Röntzsch hatte das Programm auf die Beine gestellt. „Ich habe mich beteiligt, um engagierte und kompetente junge Forscher zu inspirieren und sie für ein Studium der Energietechnik mit Schwerpunkt auf erneuerbaren Energien, einschließlich Wasserstoff, zu begeistern“, sagt Röntzsch. Er leitet unter anderem das Wasserstoff-Forschungszentrum der BTU und hat selbst schon verschiedene BMWK-Forschungsprojekte im Bereich Wasserstofferzeugung und –speicherung geleitet.

Hintergründe verstehen: So wird Wasserstoff hergestellt

Nike Remde mit anderen Teilnehmenden im Gespräch an einem Tisch.
Teilnehmerin Nike Remde. © BTU, Sascha Thor

Während des Perspektivforums hatte Röntzsch für die Jugendlichen einen Workshop darüber gegeben, wie Wasserstoff mithilfe einer Elektrolyse-Anlage gewonnen werden kann. Nachdem die Gruppe die theoretischen Grundlagen erarbeitet hatte, konnten die jungen Forschenden eine 150-kW-Elektrolyse-Anlage besichtigen und den Aufbau einer Elektrolysezelle hautnah erleben. „Hier hat mich besonders die Wissbegierde und das enorme Interesse der Teilnehmer an diesem faszinierenden elektrochemischen Thema beeindruckt“, erzählt der BTU-Forscher.

Auch Teilnehmerin Nike Remde hat der fachliche Austausch überzeugt: „Die wahrscheinlich wichtigste Erkenntnis, die ich aus der Veranstaltung gewinnen konnte, war die Tatsache, wie weit Wasserstoff als Energiespeicher bereits erforscht ist. Zusätzlich wurde neben der Vorstellung und Erklärung der Elektrolyseure auch der konkrete chemische Vorgang der Elektrolyse erarbeitet, was uns der Thematik noch einmal nähergebracht hat.“

Drei Tipps: So kann die Wasserstoff-Karriere gelingen

Viele Jugendliche und einige Experten stehen oder sitzen um einen langen weißen Tisch. Auf dem Tisch liegen Stifte und Blätte, die die Teilnehmenden zusammen beschriften und diskutieren.
Zusammen Lösungen erarbeiten: Die Teilnehmenden hatten viel Zeit, zu diskutieren. © BTU, Sascha Thor

Zum Abschluss der Veranstaltung hatte der Professor noch drei Ratschläge für alle, die in der Wasserstoffwelt beruflich Fuß fassen möchten:

„Erstens: Bilden Sie sich kontinuierlich und umfassend weiter. Der Bereich Wasserstoff ist sehr technisch und erfordert ein interdisziplinäres Verständnis von Physik, Chemie, Ingenieurwissenschaften und erneuerbaren Energien. Zweitens: Bleiben Sie auf dem Laufenden über die neusten Entwicklungen und Trends. Drittens: Suchen Sie nach Praktikumsmöglichkeiten und knüpfen Sie persönliche Kontakte in die Branche, auch auf Konferenzen oder während Online-Seminaren“, so Röntzsch.

Jugend forscht Veranstaltungen: BMWK fördert Austausch

Neben der Veranstaltung „PerspektivForum Karrierewege“ fand Ende September auch das „Perspektivforum Zukunftsfragen“ von Jugend forscht statt. Auf der Zugspitze hatten dabei junge Menschen zwischen 21 und 28 Jahren die Möglichkeit, über die Auswirkungen des Klimawandels mit renommierten Fachleuten zu sprechen.

"Neue Ideen und kreative Lösungen sind für eine klimaneutrale und lebenswerte Zukunft unverzichtbar. Wichtigste Ressource für die Transformation des Energiesystems sind dabei kluge Köpfe wie Sie und wir wollen Sie für diese Zukunftsaufgabe begeistern", sagt der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) Michael Kellner. Das BMWK fördert die beiden Formate im Forschungsbereich „Energiewende und Gesellschaft“ im 7. Energieforschungsprogramm. (em)

Vom Hobbykeller aufs Podium

Die diesjährige Gewinnerin des BMWK-Sonderpreises für Klimaschutz, Anne Marie Bobes, hat Windturbinen für Straßenlaternen entwickelt. Warum nicht nur Erfindergeist und technische Kompetenz wichtig sind, sondern eben auch Vernetzungsmöglichkeiten, erklärt sie in diesem Video: 

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