Energiewende und Gesellschaft - Stadtszene
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05.03.2020 | Bioenergie, Energiewendebauen, Erneuerbare Energien, Flexible Energieumwandlung, Industrie und Gewerbe, Start-ups, Stromnetze, Systemanalyse

„Energiewende und Gesellschaft“:
erste Projekte sind gestartet

Die Transformation des Energiesystems gelingt nur gemeinsam. Jetzt sind die ersten beiden Projekte im technologieübergreifenden Förderschwerpunkt „Energiewende und Gesellschaft“ gestartet.

Neue Technologien und Prozesse, die auf dem Weg zur Energiewende etabliert werden, können sich ganz konkret auf die Lebenswirklichkeit jedes Einzelnen auswirken. Der Umbau des Energiesystems kann daher nur gelingen, wenn die Bürger*innen selbst und letztlich die Gesellschaft als Ganzes die Transformation mittragen. Dazu gehören Kommunen und andere öffentliche Einrichtungen, zivilgesellschaftliche Akteure und Multiplikatoren genauso wie Energieversorger, Planung und Handwerk. Beteiligung und Akzeptanz sind hier zentrale Stichworte.

Daher hat die Bundesregierung in ihrem 7. Energieforschungsprogramm das Thema „Energiewende und Gesellschaft“ als Querschnittsthema verankert.

Der erste Förderaufruf Mitte 2019 erhielt mit fast 60 eingereichten Projektskizzen eine große Resonanz. Dabei ging es insbesondere um die Themen „Akzeptanz und Partizipation im Transformationsprozess“ und „sozioökonomische Effekte von finanziellen Beteiligungsmöglichkeiten“. Die beiden ersten Forschungsvorhaben sind zum Jahresbeginn 2020 gestartet:

Projekt „Benefits“

Wie können sich Bürgerinnen und Bürger finanziell an Energiewendeprojekten beteiligen?
Das Projekt „Benefits“ untersucht die verschiedenen Möglichkeiten von Kommunen und Bürger*innen, sich finanziell an Energiewendeprojekten zu beteiligen. Neben den bekannten Möglichkeiten – wie zum Beispiel das Engagement in Bürgerenergiegesellschaften oder individuelle finanzielle Aktivitäten der privaten Haushalte – existieren zahlreiche andere Wege des Engagements, die Benefits systematisch untersucht. Zum einen analysiert das Projektteam jeweils Motive und Hemmnisse für finanzielle Beteiligungen. Zum anderen untersuchen die Forscher*innen, wie diese Beteiligungen wirken und welchen Nutzen sie für die Beschleunigung der Energiewende haben. Aus den erzielten Erkenntnissen erarbeiten sie gemeinsam mit wirtschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren eine Strategie dazu, wie Bürger*innen und Kommunen für mögliche finanzielle Beteiligungen gewonnen werden können.

Projekt „COreFAKTEN“

Welche Akzeptanzfragen sind zentral bei einer CO2-orientierten Reform von Abgaben, Steuern und Umlagen?
Das Projekt „COreFAKTEN“ analysiert, welche gesellschaftlichen Akzeptanzfragen für eine CO2-orientierte Reform des Systems von Energieabgaben, Energiesteuern und Energieumlagen zu beachten sind. Es geht dabei um ein besseres Verständnis der Mechanismen, die im Zusammenhang mit Sozialverträglichkeit zu einer Akzeptanz oder Nicht-Akzeptanz einer solchen Reform führen. Auf Grundlage der Erkenntnisse werden die Forscher*innen ein Akzeptanz- und Kommunikationskonzept für eine solche Reform entwickeln. Die Forschungsansätze des Projekts berücksichtigen verhaltensökonomische und kommunikationswissenschaftliche Aspekte, die durch Fokusgruppen empirisch untersucht werden.

Weitere Vorhaben aus dem Förderaufruf werden in den kommenden Monaten folgen.

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