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Fokustreffen Begleitforschung Energiewendebauen
© Sophia Jörg / RWTH Aachen University
16.07.2025 | Energiewendebauen

Austausch zum Thema „Fernwärme im Wandel“

Die Transformation der bestehenden Wärmenetze ist ein Ziel der Mission Wärmewende im 8. Energieforschungsprogramm des BMWE. Wie Kernaspekte der Fernwärme dazu neu angegangen werden müssen, zeigten fünf Forschungsprojekte auf dem ersten Fokustreffen der neuen Begleitforschung Energiewendebauen. 

Unter dem Titel „Fernwärme im Wandel“ trafen sich am 7. Mai rund 60 Teilnehmende beim Fraunhofer ENIQ auf dem EUREFF Campus in Berlin. Im ersten Teil präsentierten die verschiedenen Forschungspartner Lösungen zu zukunftsfähigen Netzführungsstrategien und Asset Management. 

Projekte zu optimalem Betrieb, Lebensdauer von Rohren und KI-Tools

Mit dem Projekt SimKI-Mop wollen die Verbundpartner die traditionell eher starre Betriebsführung von Fernwärmenetzen dynamisch gestalten. KI-basierte, datengetriebene Simulationsmodelle sollen das ermöglichen. Insgesamt wollen die Forschenden so die Energiekosten minimieren und gleichzeitig der Netzverschleiß möglichst gering halten.

Das Projekt Agent4Heat zielt auf einen optimierten Netzbetrieb mithilfe von Agentenmodellen. Das Netz wird dabei selbst als virtueller Speicher genutzt, der zum Beispiel Lastspitzen abfangen kann. In Fürstenwalde wird aktuell konkret demonstriert, wie die Agentenmodelle einen optimierten Netzbetrieb planen können.  

Ein digitaler Zwilling wird im Projekt En-Eff_Netzregelung erstellt. Er bildet einen Teil des Netzes der Stadtwerke München ab. Im digitalen Zwilling testen die Projektpartner, wie sich verschiedene Netz-Fahrweisen auf die Rohralterung auswirken und wie demnach eine optimale Anpassung der Fahrweise aussehen sollte. 

Das Projekt SAM-FW beschäftigt sich mit der Lebensdauer von Rohrleitungssystemen für die Fernwärme. Unter welchen Bedingungen verlängert sich die Lebensdauer der Rohre? Und was bedeutet das für das Asset Management? Die Forschenden arbeiten dafür mit Simulationen und Messungen und ermitteln entsprechende Kennzahlen.  

Im Praxisbeispiel eines Netzbetreibers aus Berlin hat KI Einzug in die Energieversorgung gehalten: In der Heizperiode 2023/24 konnte durch ein KI-Tool die Vorlauftemperatur im Mittel um etwa 7 Kelvin reduziert und die Heizleistung damit um etwa 6 Prozent gesenkt werden. Gleichzeitig sanken die Mietermeldungen zu Unterversorgung auf null. 

Erfahrungsaustausch zu Betriebsoptimierung und Asset Management 

In drei Workshops konnten sich die Teilnehmenden des Fokustreffens ausführlich austauschen:

In Workshop 1 ging es um die Betriebsoptimierung: Welche Daten werden für die Planung und den Betrieb von Fernwärmesystemen erfasst und welche Tools genutzt? Was sind die Erfahrungen hinsichtlich Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Tools? Und welche Herausforderungen bzw. Verbesserungspotenziale werden gesehen? 

Zu innovativen Asset-Management-Tools tauschten sich die Teilnehmenden im Workshop 2 aus. Welche vorhandenen Tools werden genutzt und was sind die Perspektiven für die Zukunft? Welche unterschiedlichen Strategien kann ein Asset Management verfolgen? 

Die Hemmnisse wurden im Workshop 3 diskutiert. Sind neue KI-Tools ein Game-Changer? Was sind ihre größten Hemmnisse? Wo steht der digitale Zwilling? Und wird Modelling auch weiterhin notwendig sein? 

Netzbetreiber und Softwarehersteller auf dem Podium 

In der abschließenden Podiumsdiskussion standen sowohl Netzbetreiber als auch Softwarehersteller auf der Bühne. Sie sprachen zu den aktuellen Aufgaben und Herausforderungen, zu nützlichen Tools und der Kombination von Methoden, zum Investitionsbedarf, zur Digitalisierung und den regulatorischen Rahmenbedingungen. 

Ausführliches Dokument zur Veranstaltung 

Zu dem Fokustreffen gibt es einen ausführlichen Veranstaltungsbericht zum Download. Darin: Details und konkrete Aussagen zu den vorgestellten Projekten, aus den Workshops und von der Podiumsdiskussion. 

Tipp:

Jeden ersten Mittwoch im Monat kommen Expertinnen und Experten aus dem Forschungsbereich Gebäude und Quartiere in der EWB-Stunde zu Wort und stellen neue Entwicklungen aus dem Bereich Energiewendebauen (EWB) vor. Die nächste EWB-Stunde hat „FAER – Ein Demonstrationsprojekt für die strombasierte Wärmewende“  zum Thema und findet am 3. September 2025 statt.  

Zur nächsten EWB-Stunde
Luftaufnahme einer Drohne von kleinen kurvigen Straßen und Wegen in einem Wohngebiet einer Kleinstadt.
© whitcomberd – stock.adobe.com

Neue Begleitforschung „Energiewendebauen“ gestartet

Die Begleitforschung Energiewendebauen ist mit einem neuen Team gestartet. Der Projektträger Jülich wurde mit der Koordinierung beauftragt.

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Wissenschaftliche Begleitforschung

Koordinierung:

Dr. Isabelle Loll und Constanze Marambio
Projektträger Jülich
Geschäftsbereich ESN


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EWB-Stunde: FAE-R - Ein Demonstrationsprojekt für die strombasierte Wärmewende

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03.09.2025 11:00 - 12:00 Uhr
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